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Schattenseiten des Booms: Immobilienpreisblase durch Niedrigzinspolitik?

Trends 12.04.2016 Alexander Matzkewitz
Immobilienpreise allgemein

Der derzeitige Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt könnte nach aktuellen Einschätzungen der Bundesbank bald beendet sein. Vorstandsmitglied Andreas Dombret wies in einem aktuellen Interview des Spiegels darauf hin, dass die Preise für Wohnimmobilien in den Metropolregionen so hoch wie lange nicht mehr sind. Die Kreditvergabe finde zwar weiterhin im Rahmen von gesunden Kriterien statt, die Banken verzeichnen jedoch einen Volumenanstieg um 3,1 Prozent zum Vorjahr. Als Grund hierfür sieht Dombret die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die den Leitzins seit dem ersten März auf das historische Tief von Null gesenkt hat. Die Einlagezinssätze für Banken sind negativ, weshalb die Finanzinstitute ihre Kredite nicht leichtfertig vergeben sollten. ,,Die Banken müssen angesichts des jetzigen Marktes sehr vorsichtig sein und ihre Immobilienkreditentscheidungen gut abwägen“, so Dombret und knüpft an seine Alarmierung einschneidende Erwartungen.

Bankkunden sollen finanzielle Belastungen tragen

Um die finanziellen Belastungen für Banken abzufedern, zieht das Mitglied des Bundesbankvorstandes Umwälzungen auf die Privatkunden in Betracht: Ob Gebühren zur Bargeldabhebung und Scheckkartenausstellungen oder Negativzinsen auf den Privatkonten – laut Dombret durchaus mögliche Entwicklungen auf dem deutschen Finanzmarkt. Zwar verlaufe die Geldaufnahme für Banken aktuell so niedrig wie lange nicht mehr, dies führe jedoch auch dazu, dass kaum ertragreiche Zinsen erwirtschaftet werden können. Ob bald Privatkunden mit Negativzinsen belastet werden müssen, ist davon abhängig, wie essentiell die Zinseinnahmen innerhalb des Geschäftsmodells der jeweiligen Bank sind. Viele Kreditinstitute würden laut Dombret durch Kostensenkungen und andere Ertragsquellen bereits dagegen ansteuern und ihre Kunden schonen. Da die Kosten jedoch bei vielen Banken bereits gesenkt sind, biete das derzeitige Zinsumfeld dennoch eine klare Bedrohung: Für einige Kunden könnte es teuer werden.

Die drei Anzeichen einer Immobilienpreisblase

Deutliche Konsequenzen beobachte man bereits auf dem Immobilienmarkt: Die Immobilienpreise in Großstädten sind im Zuge der günstigen Finanzierungslage rasant angestiegen. Dombret fordert hier, dass die Kreditvergabestandarts schleunigst herabgesetzt werden, um den Markt nicht zusätzlich zu befeuern. Im letzten Jahr sei man innerhalb des Kreditvolumens bei dem Rekordstand von 1.230 Milliarden Euro angekommen. Die Immobilienkredite, die von den Banken derzeit langfristig und in großer Anzahl herausgegeben werden, bergen somit ein schwerwiegendes Risiko: Im Zuge einer konjunkturellen Abwärtsentwicklung könnten die Kreditnehmer beispielsweise bei Arbeitslosigkeit ihre Kredite nicht mehr tilgen. Für Banken und Kunden gilt somit gerade bei langen Laufzeiten ein besonderes Maß an Abwägung: Die Zinsen werden schließlich auch wieder steigen.

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