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Ökohaus bauen - 7 Fragen und Antworten zum Biohaus

Immer mehr Menschen legen Wert auf eine nachhaltige und umweltbewusste Lebensweise – und möchten auch so wohnen. Dabei steht nicht nur der Nachhaltigkeitsgedanke eine Rolle, sondern auch die Gesundheit – denn ökologisches Baumaterial trägt dazu bei, dass das Raumklima nicht von Schadstoffen belastet wird. Daher gibt es mittlerweile auch Hausanbieter, die Ökohäuser im Programm haben. Sogar Fertighäuser sind mittlerweile als Ökohaus zu haben – die übrigens nicht mit Energiesparhäusern verwechselt werden sollten. Zwar sind Ökohäuser aufgrund des Nachhaltigkeitsgedankens auch energiesparend konzipiert, doch umgekehrt werden Energiesparhäuser nicht immer mit nachhaltigen Baustoffen errichtet. Welche Besonderheiten Ökohäuser aufweisen, was sie kosten und was es sonst bei diesem Haustyp zu beachten gilt, erfahren Sie in unseren Fragen und Antworten.

1. Was ist das Besondere an einem Ökohaus?

Ökohaus bauen

Ökohäuser zeichnen sich im wesentlichen dadurch aus, dass beim Hausbau besondere Aspekte berücksichtigt werden, die bei konventioneller Bauweise weniger im Fokus stehen:

1. Gesundes Wohnen

Einer der zentralen Aspekte des ökologischen Bauens besteht darin, ein gesundes Wohnklima zu schaffen. Um dies zu erreichen, werden schadstoffarme Baustoffe verwendet.

2. Nachhaltigkeit

Die Baustoffe werden unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten ausgewählt. Daher werden vorwiegend Baumaterialien verwendet, die nachwachsen und eine gute CO2-Bilanz aufweisen. Dazu gehört beispielsweise heimisches Holz.

3. Möglichst geringer Energieverbrauch/nachhaltige Energiequellen

Da beim Ökohaus-Gedanken auch eine Rolle spielt, möglichst ressourcenschonend zu bauen und das Haus zu bewirtschaften, spielt die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Typisch ist auch die Nutzung nachhaltiger Energiequellen, etwa im Form einer Solaranlage auf dem Dach oder durch den Einsatz einer Heizungsanlage, die mit Holzpellets betrieben wird.

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Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Energiesparhaus.

4. Recyclingfähigkeit

Bei der nachhaltigen Betrachtungsweise spielt auch eine Rolle, inwiefern das beim Hausbau verwendete Baumaterial nach einem Abbruch des Hauses recyclingfähig ist oder nicht. Sind die Baumaterialien nicht mit chemischen Zusätzen behandelt, ist dies der Fall.

5. Sparsamer Wasserverbrauch

Ein weiteres Merkmal von Ökohäusern besteht darin, dass beispielsweise Regenwasser genutzt wird anstatt es einfach über die Abwasserrohre aus der Regenrinne abzuleiten. Das Wasser wird gefiltert und kann beispielsweise fürs Wäschewaschen genutzt werden. Vielfach kommen auch Systeme zum Einsatz, die es ermöglichen, Duschwasser für die Toilettenspülung zu verwenden. Wird eine solche Technik eingesetzt, fallen die Wasserkosten niedriger aus.

2. Wie unterscheiden sich die Baumaterialien eines Ökohauses im Vergleich zu denen für ein konventionelles Haus?

Anders als beim konventionellen Haus kommen beim Ökohaus ausschließlich natürliche Baustoffe zum Einsatz – etwa heimisches Holz. Es wird bevorzugt verwendet, da es eine positive CO2-Bilanz aufweist: Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass Bäume während ihres Wachstums mehr CO2 filtern als beim Hausbau verbraucht wird. Zudem handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff.

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Hier finden Sie weitere Informationen rund ums Thema Holzhaus und Holzbauweise.

Eine wichtige Rolle spielt auch Lehm als Baumaterial. Dieser schadstofffreie, traditionelle Baustoff wird als Innenputz oder im Form gebrannter Lehmziegel verwendet. Um die Wärmedämmung zu optimieren, wird der Baustoff mit Stroh gemischt. Auch Hanf, Flachs, Zellulose und Schafwolle werden für die Dämmung verwendet. Außerdem spricht für Holz und Lehm, dass beide Baustoffe gut Feuchtigkeit speichern und abgeben können, was einer Schimmelbildung vorbeugt. Generell weisen Häuser, die aus diesen Werkstoffen errichtet werden, eine angenehmes und gesundes Raumklima auf. Dies wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass möglichst schadstoffarme Baustoffe zum Einsatz kommen.

3. Welche Kosten bzw. Preise muss man für ein Ökohaus kalkulieren?

Wer sich für ein Ökohaus interessiert, muss mit höheren Baukosten rechnen. Allerdings werden diese Mehrkosten je nach energetischem Standard zumindest teilweise aufgrund niedrigerer Betriebskosten durch einen geringeren Energieverbrauch kompensiert.

Da bei Ökohäusern in der Regel auch der energetische Standard eine wichtige Rolle spielt, lassen sich die höheren Kosten aufgrund des attraktiven Programms 153 – Energieeffizient Bauen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu guten Konditionen finanzieren. Auch das Programm 431 – Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Baubegleitung kann infrage kommen.

4. Wie findet man einen wirklich guten Ökohaus-Anbieter?

Da viele Fertig- und Musterhaus-Portale nicht unbedingt die Filterung nach Ökohäusern ermöglichen, gestaltet sich die Suche nach einen Biohaus-Anbieter generell etwas aufwändiger. Hinzu kommt, dass die Bezeichnungen Biohaus und Ökohaus rechtlich nicht geschützt sind. Und anders als bei größeren Bauprojekten, die nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden können, gibt es kein bestimmtes Gütesiegel für eine nachhaltige Bauweise, sondern lediglich solche für die Baumaterialien (siehe Frage 5). Daher sollten Bauherren in spe bei der Auswahl des Anbieters darauf achten, dass die Bezeichnung seiner Ökohäuser diesen Namen auch verdient. Gute Hinweise können gegebenenfalls Baubiologen oder auf Nachhaltigkeit spezialisierte Architekten liefern.

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5. Was sollte man bei der Planung eines Ökohauses beachten?

Aus dem Nachhaltigkeitsgedanken heraus spielt auch Energieeffizienz eine Rolle beim Ökohaus. Daher weisen sie typischerweise oft große Fensterflächen nach Süden auf. Darauf sollte auch das Grundstück abgestimmt sein – durch eine möglichst windgeschützte Lage und möglichst wenig Verschattung. Zudem spielen bei der Grundstückssuche auch Faktoren wie etwa Elektrosmog und die Schadstoffbelastung der Luft eine wichtigere Rolle als beim Bau eines herkömmlichen Einfamilienhauses. So kommt eine Lage in Nähe einer großen Straße oder Fabrik, die Schadstoffe ausstößt, für ein Ökohaus eher nicht in Betracht. Und auch der Bebauungsplan spielt für Bauherren, die ein Biohaus planen, eine noch wichtigere Rolle als bei einem traditionellen Bauvorhaben. Der Grund: Sollen Solarkollektoren installiert werden, sind die Firstrichtung und die Dachform beziehungsweise –neigung wichtiger als bei traditioneller Bauweise. Auch zeigt der Bebauungsplan auf, ob eine spätere (höhere) Nachbarbebauung beispielsweise zu einer Verschattung der entsprechenden Dachflächen führen könnte.

Zu beachten ist bei der Planung auch, dass bei Eigenleistungen – der so genannten Muskelhypothek – umweltfreundliche Materialien zum Einsatz kommen. Lassen Bauherren ein Ökohaus errichten und verwenden sie dann versehentlich zum Beispiel einen nicht nachhaltigen Innenanstrich anstelle von schadstofffreien Naturfarben, handelt es sich genau genommen nicht mehr um ein Biohaus und die Raumluft hätte nicht die gewünschte Qualität. Auch entspricht zum Beispiel ein Laminatboden nicht exakt dem Nachhaltigkeitsgedanken, der eher mit einem Bodenbelag wie zum Beispiel Massivholzparkett erreicht wird. Da Parkett teurer ist als Laminat, sind die Baukosten höher. Daher sollten Bauherren bei den Eigenleistungen die Materialkosten großzügiger kalkulieren. Einen Hinweis auf ökologisch unbedenkliche Baustoffe können folgende Gütesiegel liefern:

  • Natureplus (schadstoff- und emissionsarm, zu mindestens 85 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen)
  • Blauer Engel (für umweltschonende Herstellung, sagt nichts über Schadstoffgehalt aus)
  • Eco-INSTITUT-Label (emissions- und schadstoffarm)
  • IBR-Zertifikat (umweltschonende Erzeugung, gesundheitlich unbedenkliche Baustoffe und Produktionsverfahren)
  • IBU-Umweltproduktdeklaration (Inhaltsstoffe, Umweltverträglichkeit etc.)
  • TÜV-Siegel UT21 (wie umweltfreundlich ist das Produkt über den Lebenszyklus?)
  • TÜV-Siegel ASG (Schadstoffgehalt)

Eine weitere wichtige Rolle beim ökologischen Bauen spielt auch die Gestaltung der Außenanlagen: So gehört es auch zum Nachhaltigkeitsgedanken, auf die Versiegelung von Bodenflächen – etwa durch große Auffahrten und Zuwegungen – zu verzichten.

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Aufgrund der Besonderheiten beim Ökohaus empfiehlt es sich, die Planung mit einer darauf spezialisierten Baufirma beziehungsweise einem entsprechend versierten Architekten durchzuführen. Auch ist es ratsam, einen Baubiologen in die Planung einzubeziehen.

6. Welche Probleme kann es mit einem Biohaus geben?

Da ein Biohaus oder Ökohaus generell teurer ist als ein Haus in konventioneller Bauweise, laufen Bauherren auch eher Gefahr, ihr Budget zu überschreiten, wenn unvorhergesehene Baukosten oder Baunebenkosten auf sie zukommen. Daher sollten diese besonders genau durchgerechnet werden, Hilfestellung liefert unser Baukostenrechner. Zudem ist es besonders wichtig, den finanziellen Rahmen vernünftig und solide zu kalkulieren und den Spielraum für den erforderlichen Baukredit sorgfältig zu ermitteln.

Ferner ist auch davon auszugehen, dass die Instandhaltung etwas teurer als bei einem Haus in Standard-Bauweise ausfällt: Wird beispielsweise später einmal ein neuer Bodenbelag oder ein neuer Wandanstrich gewünscht, sind die Materialien in der Regel teurer als typische Baumarkt-Produkte.

7. Gibt es das Ökohaus als Fertighaus?

Ökohäuser werden typischerweise in Holzbauweise errichtet. Diese kommt auch bei Fertighäusern zum Einsatz, so dass die Hersteller grundsätzlich gute Voraussetzungen dafür haben, solche Häuser zu konzipieren. Die Suche nach einem Hersteller kann sich als etwas aufwändiger erweisen, da dieser höheren Ansprüchen gerecht werden muss: So reicht es nicht nur, auf eine gute Bauqualität zu achten. Sondern der Anbieter muss auch das Thema Nachhaltigkeit umfassend umsetzen – denn der Begriff „Ökohaus“ ist nicht geschützt und Etikettenschwindel daher nicht völlig auszuschließen. Auch sind manche Fertighausdatenbanken nicht darauf zugeschnitten, gezielt nach Anbietern von Ökohäusern zu suchen.

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