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Holzhaus bauen - 8 wichtige Fragen & Antworten

Beim Stichwort „Holzhaus“ denken viele erst einmal an typische schwedische Holzhäuser mit ihrem charakteristischen falunroten Anstrich – und so mancher Häuslebauer wünscht sich ein solches als „Schwedenhaus“ bezeichnetes Eigenheim. In vielen Neubau-Siedlungen lassen sich daher mittlerweile solche Häuser finden, ebenso wie Blockhäuser und andere Holzbauweisen.

Doch was ist konkret unter einem Holzhaus zu verstehen, welche Vor- und Nachteile hat es und was gilt es bei der Baufinanzierung zu beachten? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema „Holzhaus bauen“ für Sie zusammengestellt.

1. Welche Arten von Holzhäusern gibt es?

Holzhäuser lassen sich in drei Bautypen unterscheiden, wobei sowohl eine individuelle Bauweise als auch die Variante als Fertighaus möglich ist.

Skelettbau und Ständerbauweise

Ein typischer Skelettbau ist das Fachwerkhaus. Dabei wird die Last des Hauses auf das Skelett aus Holz verteilt und mit Querverstrebungen zusätzlich stabilisiert. Diese Bauweise ermöglicht eine große Flexibilität bei der Raumaufteilung, da die inneren Wände keine tragende Funktion haben.

Holzrahmenbau

Bei dieser vor allem in Nordamerika und Skandinavien verbreiteten Holzrahmenbauweise gibt der tragende Rahmen aus Holz die Form des Hauses vor. Anders als beim Skelettbau wird der Rahmen mit Holz verkleidet, die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial gefüllt. Der Vorteil dieser Bauweise: Die meisten Elemente des Hauses können vorgefertigt werden, so dass das Haus zügig in Fertigbauweise errichtet werden kann. Tipp: Häuser, die nach dem Prinzip des Holzrahmenbaus errichtet werden, bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten: Sie können sowohl mit einer Holzverschalung als auch mit Putz oder einer Klinkerfassade versehen werden.

Massivholzbau

Diese überwiegend in Skandinavien und Kanada gängige Bauweise zeichnet sich dadurch aus, dass Boden, Wände und Decken ebenfalls aus Holz bestehen. Auch klassische Blockhäuser werden so errichtet, doch sie stellen nur eine optische Variante des Massivholzbaus dar.

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2. Was kostet es, ein Holzhaus zu bauen?

Holzhaus Kosten

Die Kosten für ein Holzhaus in Fertigbauweise sind selbstverständlich breit gefächert. Der Preis startet bei rund 130.000 Euro für ein einfaches, kleines, schlüsselfertiges Holzhaus. Ein typisches Einfamilienhaus beginnt preislich bei etwa 200.000 Euro und wird je nach Wünschen in Bezug auf Größe, Ausstattung und sonstige Extras selbstverständlich teurer. Auch sind Blockhäuser teurer, da für diese Bauweise mehr Holz erforderlich ist. Das gilt umso mehr, wenn statt kostengünstigem Fichtenholz deutlich teureres - allerdings auch widerstandsfähigeres - Douglasienholz verwendet wird. Zudem schlagen holzverschalte Außenwände mit höheren Kosten zu Buche als Putz.

Handwerklich begabte Häuslebauer können mit Ausbauhäusern Geld sparen: Diese werden als Rohbau vom Hersteller errichtet, den Innenausbau übernimmt der Bauherr. Je nach Anbieter sind solche Häuser schon ab etwa 90.000 Euro zu haben (ca. 100 qm Wohnfläche).

3. Welche Vorteile bietet ein Holzhaus?

Am stärksten verbreitet sind Holzhäuser, die auf einer Holzrahmenkonstruktion basieren. Dies hat den Vorteil, dass die meisten Bauteile vorgefertigt werden können. Damit reduziert sich die Bauzeit erheblich: So kann ein standardisiertes Holzhaus in nur wenigen Wochen komplett errichtet werden – und aufgrund der Trockenbauweise entfallen zusätzlich lange Trocknungszeiten. Das macht sich auch im Portemonnaie bemerkbar: Denn so fällt die Doppelbelastung bei der Hausfinanzierung deutlich geringer aus, die dadurch entsteht, dass sowohl der Neubau finanziert als auch bis zum Umzug weiterhin Miete gezahlt werden muss.

Ein weiterer Vorteil der Holzbauweise: Holz absorbiert Schadstoffe aus der Luft, so dass das Raumklima in Holzhäusern gesünder ist als in solchen, die in Massivbauweise errichtet werden. Es bildet sich auch weniger Hausstaub in einem Holzhaus. Zudem sind Holzhäuser auch weniger anfällig für Schimmelbefall – gerade in sehr gut gedämmten Massivhäusern kann dies bei falscher Lüftung zum Problem werden. Holzhäuser sind außerdem energieeffizient.

Die Beliebtheit von Holzhäusern begründet sich auch darauf, dass Holzhäuser auch bei schwierigen Bodenverhältnissen errichtet werden können, da sie deutlich leichter sind als Massivhäuser.

4. Welche Nachteile hat ein Holzhaus?

Vielfach sind Holzhäuser standardisiert, was die Fassade angeht. Allerdings können die Grundrisse in der Regel flexibel gestaltet werden. Da Holz über die Jahre der Witterung ausgesetzt ist, bedarf es jedoch regelmäßiger Pflege. Die Fassade optisch gut in Schuss zu halten ist also aufwändiger als bei einem Haus mit Klinkerfassade, um die sich die Besitzer praktisch nicht mehr kümmern müssen. Auch muss beachtet werden, den Baustoff gegen Schädlinge wie etwa Nagetiere und den echten Hausschwamm ausreichend zu schützen. Bei den Holzschutzmitteln, die dafür zum Einsatz kommen, muss auf Umweltverträglichkeit geachtet werden.

Als Schwachpunkt erweist sich vielfach mangelnde Luftdichtheit und ein ungenügender Schutz gegen Starkregen. Bei sorgfältiger Ausführung lassen sich diese typischen Nachteile jedoch vermeiden. Ein weiterer Nachteil: Holzhäuser sind anfälliger für Brandschäden, daher fallen die Kosten für die Wohngebäudeversicherung je nach Bauausführung möglicherweise höher aus.

immoverkauf24 Tipp:

Wer ein Holzhaus bauen will und einen späteren Hausverkauf anstrebt, sollte beachten, dass der Wiederverkauf bei einer allzu ausgefallenen Bauweise schwieriger gestalten könnte als mit einem für die Region typischen Haus.

5. Wie energieeffizient ist ein Holzhaus?

Holz als Baustoff hat zwei Vorteile: Zum einen ist das Wärmeempfinden bei Holzwänden größer als bei Steinwänden. Zum anderen weist Holz gute wärmedämmende Eigenschaften auf. Das bringt einen weiteren Pluspunkt mit sich, denn so wird das Entstehen von einer Kältebrücke zwischen den Baustoffen vermieden. Zudem werden Holzhäuser in der Regel ohne Keller errichtet – auch das spart Energie. Da die Energieeffizienz von Holzhäusern je nach Bautyp sehr unterschiedlich ausfallen kann, sollte dieser Aspekt im Rahmen einer Beratung mit dem Anbieter sorgfältig geprüft werden. Je nach Bauweise kann mit einem Holzhaus auch ein Passivhaus-Standard erreicht werden.
Die Energieeffizienz hängt auch davon ab, um welche Art Holzhaus es sich handelt: So gibt es auch Blockhäuser, die aus waagerecht liegenden Holzbalken errichtet werden. Die Innenwände dieser Häuser sind mit einer Wärmedämmung versehen, die je nach Wunsch des Bauherrn mit Gipskartonplatten oder Holz verkleidet wird.

Generell gilt: Holzhäuser sollten nicht mit denen verwechselt werden, wie man sie vielleicht aus dem Urlaub kennt. Sie können beispielsweise mit Hilfe einer so genannten Vorsatzschale an den Innen- oder Außenwänden einen guten energetischen Standard erreichen. Und klassische Blockhäuser können über die Doppelblock-Bauweise ebenfalls energetisch hochwertig errichtet werden. Bei diesem Verfahren werden jeweils zwei Blockbalken mit innenliegender Dämmung gesetzt.

6. Kann ein Holzhaus mit Bausatz selber gebaut werden?

Handwerklich sehr geschickte Häuslebauer können ein Holzhaus auch mit Bausätzen selbst errichten. Dies ist kostengünstiger als ein Ausbauhaus, bei dem der Hersteller den Rohbau errichtet. Allerdings sollte diese Variante nur Bauherren vorbehalten bleiben, die sich ein solch umfangreiches Projekt zutrauen und über genügend Zeit verfügen. Zudem sollten Installationsarbeiten besser Fachleuten überlassen werden (Bäder, Heizungsanlage, Elektrik).

immoverkauf24 Tipp:

Hier finden Sie weitere Informationen rund ums Thema Eigenleistungen – auch als Muskelhypothek bezeichnet.

7. Welche Besonderheiten sind bei der Finanzierung von Holzhäusern zu beachten?

Wird für die Finanzierung eines Holzhauses ein Immobiliendarlehen benötigt, müssen die Vorgaben der Banken hierzu beachtet werden. So ist oftmals die Vorlage eines Gutachtens erforderlich, das die Hausqualität und vor allem die Brandsicherheit dokumentiert. Manche Kreditinstitute verzichten auf ein solches Gutachten jedoch, wenn der Hersteller mit einem RAL-Gütezeichen - korrekt bezeichnet als RAL-GZ 422, Holzbauweise – zertifiziert wurde. Dies bescheinigt, dass der Hersteller laufend auf die Qualität der Häuser hin überprüft wird.

Zudem wird ein Immobiliendarlehen für ein Holzhaus in der Regel nur dann vergeben, wenn der Bauherr auch eine ausreichende Gebäudeversicherung abschließt. Dies hängt mit der höheren Brandgefahr zusammen, der Holzhäuser ausgesetzt sind.

Dass Banken höhere Anforderungen an die Finanzierung von Holzhäusern stellen, hängt unter anderem auch damit zusammen, dass diese Bauweise hierzulande weniger verbreitet ist. Damit fehlt vielen Kreditinstituten die Erfahrung mit der Finanzierung solcher Häuser.

immoverkauf24 Tipp:

Wie bei der klassischen Baufinanzierung für Häuser in Massivbauweise sollte vor der Finanzierung sorgfältig der finanzielle Rahmen abgesteckt werden, um das passende Budget zu ermitteln (nutzen Sie unseren Budgetrechner). Auch gilt es zu prüfen, inwieweit zinsgünstige Immobiliendarlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Darlehen) oder andere Fördermittel infrage kommen. Diese sind in der Regel umso attraktiver, je höher der energetische Standard des Hauses ausfällt.

8. Wo darf man ein Holzhaus bauen?

Holzhaus bauen

Wer ein Holzhaus bauen will, sollte sich unbedingt vorab erkundigen, inwieweit diese Bauweise auf dem entsprechenden Grundstück erlaubt ist. Auskunft gibt der Bebauungsplan, auch B-Plan genannt. Oftmals verrät schon die Nachbarschaft, ob dies möglich ist oder nicht: Unterscheiden sich die Nachbarhäuser untereinander beispielsweise deutlich hinsichtlich der Bauweise, der Höhe und der Giebelausrichtung, kann dies ein Hinweis auf eine großzügigere Bauordnung sein. Stehen hingegen beispielsweise ausschließlich Klinkerhäuser mit identischer Giebelausrichtung in der Umgebung, könnte es sich um ein Milieuschutz-Gebiet mit strengeren Vorgaben handeln. Um ganz sicherzugehen, was für ihr Grundstück möglich ist, sollten Bauherren immer vorab bei zuständigen Bauamt nachfragen.

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