Baukredite: Änderungen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie möglich
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Justizminister Heiko Maas (SPD) haben vergangene Woche einen neuen Gesetzesentwurf vorgelegt, der eine Nachbesserung bezüglich der Vergabe von Baukrediten beinhaltet. Bereits seit März dieses Jahres existiert die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (kurz Wikr), die ursprünglich eingeführt wurde, um Banken von einer zu leichtfertigen Vergabe von Krediten zur Immobilienfinanzierung abzuhalten.
Banken sehen die Wikr als zu bürokratisch: Benachteiligung für ältere Personen und junge Familien
Die Kreditinstitute sollten darauf achten, dass Darlehensnehmer im Laufe ihres Lebens dazu in der Lage sind ihre Immobiliendarlehen vollständig zurück zu zahlen. In Zeiten der Niedrigzinspolitik der EZB sollten Kredite nicht endlos vergeben werden und die Immobilienpreise nicht weiterhin ansteigen. Doch die neuen Richtlinien, die zur Überprüfung der Liquidität neuer Kunden auffordern, werden von den Banken als zu bürokratisch empfunden. Zudem ließe sich die Vergabe des Baugeldes nur schwer einschätzen: So herrsche laut der Sparkasse eine regelrechte Rechtsunsicherheit– die Berater hätten Angst vor juristischen Konsequenzen, wenn die Finanzierung zu leichtfertig vonstatten geht. So habe die Wohnimmobilienkreditrichtlinie insbesondere bei jungen Familien, die noch auf höhere Einkommen hinarbeiten würden und älteren Menschen zu einem Rückgang bei der Kreditvergabe geführt. Jörg Münning, Vorstandsvorsitzender der LSB West, äußerte sich bereits positiv zur Lockerung der Wikr und stellte klar: ,,Ältere Personen und junge Familien dürfen nicht benachteiligt werden.“ Doch der Gesetzesentwurf bietet auch für die Zukunft weiteren Zündstoff, denn die Bundesregierung möchte die Vergabe von Immobilienkrediten auch weiterhin drosseln.
Neue Regeln zur Eindämmung von Kreditvergabe: Obergrenze für Darlehenshöhe
Dass die Immobilienpreise weiter steigen und eine Immobilienblase entstehen könnte klammert die Politik mit ihrem Gesetzesentwurf nicht aus. Diskutiert wird über eine Obergrenze
- Für die Darlehenssumme in Bezug auf den Immobilienwert
- Für den Zeitraum in welchem der Kredit getilgt werden muss
- Für die Raten im Verhältnis zum Einkommen
- Für das Verhältnis aus Verschuldung und Einkommen
Dies würde die Bürokratisierung keineswegs eindämmen – auch wenn die Wikr an anderen Stellen gelockert werden würde. Zudem würde unter der Einführung neuer Regeln die Kreditvergabe weiterhin zurückgehen. So heißt es bereits auf Seiten der Sparda-Banken, dass ,,pauschale Grenzen zu pauschalen Ablehnungen von Kreditanfragen für die Baufinanzierung“ führen würden.