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Wie die Corona-Krise den Mietmarkt beeinflusst

Immobilienmarkt 11.05.2020 Charlotte Salow
Ausirkungen der Corona-Krise auf den Mietmarkt

Bisher wirkt sich die Corona-Krise (noch) nicht deutlich spürbar auf die Entwicklung der Mietpreise und die Zahlungsmoral von Mietern aus – das zeigen aktuelle Umfragen und Studien. Jedoch dürften in den kommenden Monaten mehr Mieter als bisher in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Was bedeutet das für die Mietpreise? Die bisherige Entwicklung und Prognosen zum Mietmarkt im Überblick.

Stagnierende Mietpreise wahrscheinlicher als fallende

Wie auch bei den Kauf- bzw. Verkaufspreisen von Immobilien sieht das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bei den Mietpreisen kaum Rückgänge durch die Corona-Krise. Laut dem IW-Gutachten „Preiseffekte im Wohnungsmarkt aufgrund der Covid-19 Pandemie“ sei zwar mit einem Rückgang des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu rechnen, da zunehmend mehr Unternehmen und Selbstständige mit Einbußen oder sogar Insolvenzen zu rechnen haben und die Arbeitslosenzahlen deutlich stiegen. Insgesamt bedeute ein Einbruch des BIP einen Rückgang des Einkommens und das wirke sich wiederum auf die Zahlungsbereitschaft von Mieter aus. Jedoch zeigten Erfahrungen aus früheren Zeiten, dass Mieten in Krisen-Zeiten eher stagnierten. Der Grund: Eigentümer nähmen eher einen Leerstand bei Wohnungen in Kauf, als die Miete zu senken. Und so liegt laut IW-Studienautor Dr. Michael Voigtländer aktuell kein Hinweis darauf vor, dass die Mieten einbrechen könnten.

immoverkauf24-Info: Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Der BIP für gibt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen an, die innerhalb eines Jahres innerhalb einer Volkswirtschaft als Endprodukte hergestellt wurden, und zwar nach Abzug aller Vorleistungen. Der BIP ist ein wichtiger Indikator für die gesamtwirtschaftliche Lage (Konjunktur). Sinkt das BIP also deutlich, wie es Ökonomen jetzt erwarten, ist das ein Hinweis auf eine Rezession, einen Abschwung der Konjunktur.

Allerdings entwickelten die IW-Experten verschiedene Szenarien für die Entwicklung der Immobilienpreise. Sollte die Konjunktur deutlich stärker einbrechen, als in dem derzeit als wahrscheinlich angenommenen Szenario, könnten die Mietpreise auch deutlich einbrechen. Sollte die Corona-Krise also ähnliche Auswirkungen haben wie die Finanzkrise, was die Experten zurzeit nicht annehmen, könnten die Mieten durchschnittlich um etwa 17,4 Prozent sinken.

Sinkende Mietpreise in Segmenten wie Mini-Apartments und Luxus-Mietwohnungen möglich

Andere Experten wie der Makroökonom Prof. Dr. Helmut Wagner von der FernUniversität in Hagen, sehen nur in bestimmten Segmenten deutliche Mietpreis-Rückgänge: So etwa bei Mini-Apartments, die vielfach von Studierenden und mobilen Beschäftigten angemietet werden, von Letzteren oft als Zweitwohnung. Sollte sich der Trend zum Arbeiten im Homeoffice auch nach der Corona-Krise etablieren, könnte die Nachfrage nach solchen Wohnungen deutlich sinken. Und auch am anderen Ende des Wohnungsmarktes, bei luxuriösen Mietwohnungen, könnte es zu sinkenden Preisen kommen, weil auch diese Mieter von Einkommensminderungen betroffen seien und auf eine niedrigeres Wohnniveau ausweichen könnten.

Zahlungsmoral der Mieter bisher in Deutschland gut

Die überwiegende Mehrheit der Mieter in Deutschland ist bisher noch in der Lage, ihre Miete zu zahlen – das ergab eine vom Eigentümerverband Haus & Grund beauftragte Umfrage (Stand: 7. Mai 2020). So gaben drei Viertel der befragten Mieter an, dass sie aktuell genug Einkommen und Rücklagen hätten oder staatliche Hilfe erhielten, um ihre Miete zu zahlen. Lediglich rund sechs Prozent hatten laut Umfrage so deutliche Pandemie-bedingte Einkommenseinbußen, dass sie die Miete nicht zahlen könnten.

Jedoch könnten sich diese Zahlen mit der Dauer der Corona-Krise negativ verändern. Denn zwar können viele Menschen ihre Arbeit im Zuge der Geschäftsöffnungen wieder aufnehmen. Jedoch haben viele Mieter bisher auch von Erspartem oder staatlicher Unterstützung wie den Sofort-Hilfe-Maßnahmen der Regierung für Selbstständige profitiert. Sind diese Mittel aufgezehrt, könnten in der zweiten Jahreshälfte deutlich mehr Mieter Schwierigkeiten beim Bezahlen ihrer Miete haben. Die Anfragen bei Wohngeldstellen sind jedenfalls seit Mitte März deutlich gewachsen, berichtete der Deutsche Städtetag. Auch wenn es dabei bisher eher um Beratungen und weniger um Wohngeldanträge ging, wie der Hauptgeschäftsführer des Städtetages Helmut Dedy der Tagesschau berichtete. Mit steigenden Antragszahlen rechnen die Wohngeldstellen jedoch in den nächsten Monaten.

Und auch die großen Wohnungskonzerte verzeichnen bisher wenig Mietausfälle: So berichtet der größte Wohnungsverwalter Deutschlands Vonovia von etwas mehr als 3.500 Anfragen zu Mietstundungen. Betroffen sind damit ca. ein Prozent der Vonovia-Mieter. Beim Hamburger Immobilienkonzern TAG Immobilien, der rund 85.000 Wohnungen in Nord- und Ostdeutschland vermietet, liegt der Anteil der Mieter mit offen bekundeten Zahlungsschwierigkeiten bei deutlich unter einem Prozent. Weitere Wohnungsanbieter, wie etwa die nordrhein-westfälischen Unternehmen LEG und Vivawest, die beide jeweils mehr als 100.000 Wohnungen vermieten, verzeichneten lediglich ein paar Hundert Fälle von Stundungs-Gesuchen.

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