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von Ilka Fronia | Expertin für Immobilienfinanzierung

Bauzinsentwicklung: Weiter steigende Zinsen in 2023 für Immobilienkredite?

Die Bauzinsentwicklung ist die große Unbekannte, mit der Bauherren und Immobilienkäufer sich befassen müssen. Aber auch Eigenheimbesitzer sollten die Zinsentwicklung im Auge behalten, denn oft steht in einigen Wochen, Monaten oder Jahren eine Anschlussfinanzierung an. In unserem Zins-Chart sehen Sie die aktuellen Finanzierungszinsen - täglich aktualisiert. 

1. Welche Faktoren beeinflussen die Bauzinsentwicklung?

Die Bauzinsen hängen nicht direkt vom Leitzins ab, den die Europäische Zentralbank (EZB) vorgibt und der im März 2016 sogar bei null Prozent lag. Die Bauzinsen hatten ebenso in 2017 einen historischen Tiefstand erreicht. Seit 2018 kam es zu einem leichten Anstieg der Zinsen zwischen 0,75% - 1,00%. Bis Anfang des Jahres 2022 sind die Kreditzinsen weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau geblieben, danach war ein starker Anstieg auf knapp unter 4% ersichtlich. 

Indirekt gibt es aber einen Zusammenhang über die Pfandbriefrenditen und die Verzinsung von Staatsanleihen. Dies geschieht dadurch, dass sich die Banken die Mittel für die Baudarlehen unter anderem über die Vergabe von Pfandbriefen besorgen, deren Rendite wiederum von der Verzinsung von Staatsanleihen abhängt. Und diese wird letztlich auch vom Leitzins beeinflusst – und davon, dass die EZB aktuell massiv Anleihen aufkauft.

Vereinfacht gesagt führt eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung zu einem niedrigen Zinsniveau, da die EZB dann versucht, über billiges Geld die Konjunktur zu beleben. Doch auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gibt den Takt mit vor: Erhöht sie den Leitzins, gerät auch die EZB in Zugzwang, ihre Zinspolitik anzupassen, da sonst Kapital nach Übersee abwandert.

immoverkauf24 Hinweis:

Eine 100%ig verlässliche Prognose für die Bauzinsentwicklung gibt es nicht. Es gilt also abzuwägen, wie viel Risiko man bei der Baufinanzierung eingehen kann und will. So muss beispielsweise eher auf eine Absicherung gegen steigende Zinsen achten, wer wenig Spielraum bei der Finanzierung hat. Ist mehr Spielraum vorhanden, bestehen auch mehr Möglichkeiten, den Schwerpunkt auf das Ergattern der bestmöglichen Konditionen zu legen – mit dem Risiko, dass die Wette eventuell nicht ganz aufgeht.

2. Entwicklung der Bauzinsen - Prognose für 2023:

Um sich eine Meinung darüber bilden zu können, wohin die Reise mit den Hypothekenzinsen gehen könnte, empfiehlt es sich, die Nachrichten zur Zinspolitik genauer zu verfolgen. Oftmals lassen sich aus der Bauzinsentwicklung der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen, doch eine Gewähr hierfür gibt es nicht.

Prognose: In November 2022 kosteten Immobiliendarlehen ungefähr viermal mehr, als noch im Dezember 2021. Die Sollzinsen für eine Zinsbindung von 10 Jahren liegen bei durchschnittlich 3,8 Prozent. Aktuell stagnieren die Bauzinsen; für 2023 sehen die Finanzierungsexperten keinen erneut starken Anstieg für wahrscheinlich. 

immoverkauf24 Tipp:

Mit unserem Tilgungsrechner können Sie schnell & online berechnen, wie sich eine Zinsveränderung auf Ihr Immobiliendarlehen auswirkt. Ein Tilgungsplan zeigt Ihnen die gesamten Zinskosten und hilft bei einem Zinsvergleich.  

3. Wie stehen die Bauzinsen aktuell? Unser Zinschart wird täglich aktualisiert!

Spielen Sie mit dem Gedanken eine Immobilie zu kaufen und vom Mieter zum Eigentümer zu werden? Oder steht eine Umfinanzierung an? Unser Zinstableau gibt Ihnen eine Überblick über die aktuellen Zinsen für ein Immobiliendarlehen und wird täglich aktualisiert: 

immoverkauf24 Hinweis:

Besprechen Sie Ihren individuellen Finanzierungswunsch direkt mit einem Finanzierungsexperten und erfahren Sie Ihren persönlichen Zinssatz für Ihren Immobilienkredit. Starten Sie jetzt eine schufaneutrale Anfrage - kostenlos & unverbindlich!

4. Was tun, wenn steigende Zinsen zu erwarten sind?

Wer davon ausgeht, dass die Hypothekenzinsen eher steigen als fallen werden, fühlt sich mit einer längeren Zinsbindung auf der sicheren Seite, um sich aktuell niedrige Zinsen langfristig zu sichern. Hierfür verlangen die Banken einen Aufschlag auf den Sollzins, der aktuell beispielsweise für 10 statt 5 Jahre Zinsbindung bei rund 0,3 Prozentpunkten liegt. Damit kostet ein Darlehen mit fünf Jahren Zinsfestschreibung derzeit rund 1 Prozent, eines mit zehn Jahren Zinsbindung rund 1,3 Prozent.

Wer bereits eine Immobilie besitzt und über eine Anschlussfinanzierung nachdenkt, sollte bei der Erwartung steigender Zinsen ein Forward-Darlehen in Erwägung ziehen. Auch hierfür verlangen Banken einen Zins-Zuschlag, der umso höher ausfällt, je weiter der Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung in der Zukunft liegt.

5. Was tun, wenn sinkende Zinsen zu erwarten sind?

Wer von eher sinkenden als steigenden Bauzinsen ausgeht, kann sich für eine kürzere Zinsbindung entscheiden und Kosten sparen, denn die Hypothekenzinsen sind umso niedriger, je kürzer die Zinsen festgeschrieben werden. Wer ganz gezielt auf sinkende Zinsen setzen will, kann dies über ein variabel verzinstes Darlehen tun und dieses dann in eines mit Zinsfestschreibung umschichten, wenn ein weiteres Sinken der Bauzinsen nicht mehr erwartet wird. Ein Forward-Darlehen ist eher uninteressant, wenn man eine solche Entwicklung erwartet.

6. Wann kommt die Zinswende?

Unter dem Begriff Zinswende versteht man eine langfristige Änderung am Kapitalmarkt - egal ob die Zinsen steigen oder fallen. Kurzfristige Zinsänderungen spielen keine Rolle. 

Im Bereich der Baufinanzierung müsste die EZB die Leitzinsen wieder erhöhen, damit man von einer Zinswende sprechen kann. Ob und wann dies geschieht ist jedoch aktuell nicht absehbar. 

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