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Gutachterausschüsse: Wohnungsmarkt boomt weiter

Trends 15.12.2017 Claudia Lindenberg
Trends Immobilienpreise

2016 gaben Immobilienkäufer rund 25 Prozent mehr aus als zwei Jahre zuvor. Insgesamt lag das Transaktionsvolumen bei 237,5 Milliarden Euro, rund eine Million Kauffälle wurden registriert. Dabei dominiert erneut der Wohnungsmarkt das Geschehen: Auf dieses Segment entfielen allein 155,7 Milliarden Euro – rund zwei Drittel des gesamten Transaktionsvolumens. Gegenüber 2014 legte der Geldumsatz bei Wohnimmobilien um knapp 20 Prozent zu. Das geht aus dem 5. Immobilienmarktbericht hervor, den die amtlichen Gutachterausschüsse in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt haben. Er wird alle zwei Jahre erstellt und basiert auf den Grundstückskaufverträgen, die von Notaren beurkundet werden. Sie sind verpflichtet, die Kaufverträge an die regionalen Gutachterausschüsse weiterzureichen, die diese Daten zu Marktberichten zusammenfassen.

Hauspreise zogen deutlich an

Insbesondere die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum stiegen dem Bericht zufolge deutlich an: So kostete der Quadratmeter Wohnfläche für ein gebrauchtes freistehendes Ein- und Zweifamilienhaus 2016 im Bundesdurchschnitt 1.545 Euro. Die höchsten Quadratmeterpreise wurden in München mit 8.500 Euro sowie dem Landkreis München mit 7.500 Euro erzielt. Ebenfalls teuer: Der Landkreis Konstanz mit Quadratmeterpreisen um 5.100 Euro für dieses Kaufsegment. Die rote Laterne tragen hingegen Landkreise wie Mansfeld-Südharz mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen um 380 Euro oder der Kyffhäuserkreis in Thüringen, wo die Kaufpreise im Schnitt bei 470 Euro je Quadratmeter lagen.

Wohnungen: München bleibt am teuersten

Auch bei gebrauchten Eigentumswohnungen werden die höchsten Immobilienpreise nach wie vor in München erzielt – dort liegen sie im Schnitt bei 5.500 Euro. Teuer sind auch Wohnungen auf Sylt, wo der durchschnittliche Kaufpreis 4.370 Euro beträgt. In den Küstenregionen Niedersachsens schlug der Wohnungskauf im Schnitt mit Quadratmeterpreisen um 3.420 Euro zu Buche. In ländlichen Kreisen weitab der großen Städte sind Wohnungen hingegen für nicht einmal ein Zehntel dieses Kaufpreises zu haben: So kostet der Quadratmeter Wohnfläche beispielsweise im Landkreis Teltow-Fläming im weiteren Umkreis von Berlin lediglich 220 Euro.

Beim Grundstücksverkauf dominieren Eigenheimbauplätze

Laut dem Immobilienmarktbericht dominierten im Segment „Baugrundstücke“ Transaktionen für den Bau von Eigenheimen: Auf sie entfielen rund 70 Prozent der Immobilienverkäufe, der Geldumsatz für diese Transaktionen lag bei insgesamt 12,9 Milliarden Euro. Im Schnitt mussten Bauherren für einen Quadratmeter Baugrund rund 108 Euro hinlegen, wobei die Spanne von durchschnittlich zehn Euro im Saale-Orla-Kreis in Thüringen bis hin zu 1.600 Euro in München reicht. In Stuttgart kosteten Baugrundstücke 920 Euro je Quadratmeter, in Wiesbaden lagen die Durchschnittskaufpreise bei 840 Euro.

Stagnation bei Mehrfamilienhäusern

Eine Stagnation ist laut Bericht beim Grundstücksverkauf für den Bau von Mehrfamilienhäusern zu verzeichnen: Im Vergleich zu 2014 blieb die Zahl der Transaktionen mit 5.900 Verkäufen in jeweils 2015 und 2016 relativ konstant. Der Geldumsatz hingegen stieg seit 2014 von 3,4 auf 4,1 Milliarden Euro an, die Quadratmeterpreise stiegen von 104 Euro auf durchschnittlich 155 Euro an. Als Grund für den Anstieg der Kaufpreise nennt Peter Ache, Redaktionsleiter des Immobilienmarktberichts, das knappe Angebot an Grundstücken sowie die unzureichende Ausweisung von Bauplätzen.

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