Immobilienpreise Bonn 2024- aktuelle Quadratmeterpreise & Kaufpreise | Entwicklung
Die Immobilienpreise in Bonn sind auch im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Insgesamt wurden Immobilien im Wert von 1,2 Milliarden Euro verkauft und gekauft. Sie erfahren hier, basierend auf dem Grundstücksmarktbericht 2021 des Gutachterausschusses Bonn, welche Immobilienpreise aktuell gelten – unterteilt in Grundstückspreise, Wohnungspreise und Hauspreise.
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1. Immobilienmarkt Bonn 2021
Weniger Kauffälle bei insgesamt steigenden Preisen – die Entwicklung des Immobilienmarkts Bonn ist auch in zahlreichen anderen Großstädten Deutschlands zu beobachten. Das Angebot an Eigentumswohnungen und Häusern wird in der Bundesstadt am Rhein immer knapper, die Einwohnerzahl ist auf mittlerweile 333.794 angestiegen. Auffällig ist der große Bevölkerungsknick im Jahre 2012, als die Einwohnerzahl des heutigen Zweitregierungssitzes Deutschlands aufgrund des Wegzugs zahlreicher Bundesministerien in die neue Hauptstadt Berlin auf unter 310.000 sackte.
Da ein Teil der Mitarbeiter jedoch vor Ort blieb und sich außerdem andere Institutionen und Bundesämter in Bonn ansiedelten, stieg die Einwohnerzahl schnell wieder an. Mit Deutscher Telekom, Deutscher Post und der Postbank haben gleich drei DAX-Konzerne ihren Sitz in der Stadt. Darüber hinaus sind auch viele Organisationen der Vereinten Nationen in Bonn angesiedelt, die Bonn eine große internationale Bedeutung verleihen.
Auf dem Immobilienmarkt Bonn ist die Attraktivität des Standorts direkt ablesbar. Analog zum Rückgang der registrierten Kauffälle gegenüber dem Vorjahr um rund 9 Prozent auf 2.867 Kauffälle im Jahr 2020 verringerte sich der Gesamtgeldumsatz um rund 20 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Es gibt offenbar einfach nicht mehr genug Wohnraum zu erwerben, und der vorhandene wird immer teurer. Auch dürfte die Corona-Pandemie für Verunsicherung gesorgt haben. Bei den Eigentumswohnungen registrierte der Gutachterausschuss Bonn Preissteigerungen in allen Baualtersklassen, bei den Baugrundstücken stiegen die Preise ebenfalls an.
Immobilienpreisentwicklung Bonn 2021
Bei inserierten Eigentumswohnungen liegt der Quadratmeterpreis in Bonn im 3. Quartal 2021 bei durchschnittlich 3.608 Euro. Das ist eine Steigerung von 13,3 Prozent gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres. Vor zwei Jahren hatte der Quadratmeterpreis für angebotene Wohnungen mit 2.863 Euro sogar noch unter der 3.000er-Marke gelegen.
Bei Einfamilienhäusern liegen die angebotenen Kaufpreise in Bonn noch höher. So beträgt der durchschnittliche Quadratmeterpreis im 3. Quartal 2021 4.370 Euro. Das ist eine Steigerung von 10,3 Prozent. (Quelle: immoscout24)
immoverkauf24 Info: Angebotspreise & tatsächliche Verkaufspreise
Bei Angebotspreisen von Immobilien, wie man sie auf den Immobilienportalen findet, handelt es sich um die gewünschten Kaufpreise der Eigentümer. Diese Preise liegen deshalb in der Regel höher als die tatsächlichen Verkaufspreise, wie sie in den Immobilienmarktberichten der Gutachterausschüsse verzeichnet sind – und in den immoverkauf24-Preisspiegeln. Bei Immobilienkauf und Immobilienverkauf sollten Eigentümer und Interessenten die tatsächlichen Verkaufspreise als Referenz nehmen, da diese nicht verzerrt und als Vergleich belastbar sind. Die hier im Text gemachten Angaben beziehen sich auf tatsächliche Verkaufspreise.
2. Grundstückspreise Bonn - Bodenrichtwerte
Je nachdem, in welchem Bonner Bezirk man Bauland erwerben möchte, fallen unterschiedliche Preise an. Als Datenquelle verwenden wir die vom Gutachterausschuss Bonn genannten aktuellen Bodenrichtwerte für Bonn. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der tatsächliche Verkehrswert eines Grundstücks noch einmal deutlich höher liegen kann.
- In sehr guten Lagen liegt der Bodenrichtwert in Bonn bei Wohnbauflächen für Ein- und Zweifamilienhäuser durchschnittlich zwischen 780 Euro pro Quadratmeter (Beuel) und 910 Euro/Quadratmeter (Bad Godesberg).
- Gute Lagen können zwischen 630 und 760 Euro/Quadratmeter kosten, einfache und mittlere Lagen liegen bei durchschnittlich 490 bis 660 Euro/Quadratmeter.
- Insgesamt gingen die Kauffälle bei unbebauten Grundstücken im Jahr 2020 um rund 14 Prozent zurück und betrugen 205, der Geldumsatz bei baureifem Land steigerte sich indes von 78 auf 87 Millionen Euro. Das heißt, immer weniger Flächen wurden zu immer höheren Preisen verkauft.
Entwicklung der Grundstückspreise Bonn
Baureifes Land zur Ein- und Zweifamilienhausbebauung ist in Bonn im Jahr 2020 um durchschnittlich 13 Prozent teurer geworden.
- In sehr guten Lagen von Bad Godesberg sind die Bodenrichtwerte von 800 Euro/Quadratmeter in 2019 um 13,8 Prozent gestiegen.
- Gute Lagen in Beuel haben sich von 560 Euro/Quadratmeter um 12,5 Prozent auf 630 Euro/Quadratmeter verteuert.
- In mittleren Lagen des Stadtbezirks Bonn haben sich die Quadratmeterpreise von 490 Euro um 14,3 Prozent auf 560 Euro nach oben entwickelt.
Besonders deutlich werden die Steigerungen mit Blick auf den Baulandpreisindex in der unten stehenden Grafik. Zu beachten ist dabei, dass der Index selbst keinen Wert beziffert, sondern lediglich die Entwicklung einer Zahl über einen bestimmten Zeitraum abbildet.
In dieser Indexreihe stellt das Jahr 2000 das sogenannte Basisjahr mit dem Referenzwert 100 dar.
Demnach sind seit dem Jahr 2000 die Grundstückspreise in Bonn um 131 Prozent gestiegen, sie haben sich also mehr als verdoppelt. Die größten Steigerungen gab es von 2018 auf 2019 sowie von 2020 auf 2021 zu verzeichnen.
qm-Preis Bonn Grundstücke – Entwicklung seit 2000
3. Wohnungspreise Bonn
Wer eine Eigentumswohnung in Bonn erwerben will, muss sich bei 40 Jahre alten Objekten größtenteils auf Immobilienpreise um die 3.000 Euro pro Quadratmeter einstellen. Dabei gab es 2020 deutliche Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, auch in den anderen Baujahren. Die Kauffälle sind allerdings um 11 Prozent zurückgegangen und lagen bei 1.777. Hingegen ist der Geldumsatz bei Wohnungseigentum mit 352 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.
- Laut Gutachterausschuss Bonn lagen die höchsten Immobilienrichtwerte im Jahr 2020 mit 4.900 Euro pro Quadratmeter in Bonn-Südstadt, gefolgt von 4.000 Euro pro Quadratmeter in Bonn-Castell und 3.800 Euro pro Quadratmeter in Poppelsdorf. Diese Stadtteile zählen zu den sehr guten Lagen.
- In guten Lagen wie Kessenich werden im Schnitt 2.800 Euro/Quadratmeter aufgerufen, Venusberg hingegen kommt auf 3.600 Euro/Quadratmeter und Muffendorf auf 2.700 Euro/Quadratmeter.
- Am günstigsten ist der Quadratmeterpreis in Bonn im Stadtteil Tannenbusch mit 2.100 Euro sowie Tannenbusch-West mit 1.800 Euro.
Wohnungspreise Bonn: Quadratmeterpreise in Stadtteilen
Stadtteil | Wohnungspreise in €/m2 Vorjahr | Aktuelle Wohnungspreise in €/m2 | Preisentwicklung seit Vorjahr |
Bonn-Südstadt | 4.300 | 4.900 | + 14 % |
Holzlar | 2.450 | 2.700 | + 10,2 % |
Godesberg Zentrum | 2.250 | 2.600 | + 15,6 % |
Duisdorf | 2.600 | 3.000 | + 15,4 % |
Entwicklung der Wohnungspreise Köln
Egal welches Baujahr, Eigentumswohnungen in Bonn werden Jahr für Jahr immer teurer. Betrachtet man alleine die 31 bis 50 Jahre alten Wohnungen, so liegt seit dem Jahr 2006 eine Preissteigerung um 113 Prozent vor, die Preise haben sich also mehr als verdoppelt.
- Seit 2019 haben die Preise in sehr guten Lagen wie Bonn-Südstadt bei 40 Jahre alten Wohnungen um 14 Prozent angezogen, in Godesberg Zentrum beträgt die Steigerung 15,6 Prozent.
- Selbst weniger attraktive Lagen wie Tannenbusch West bleiben von steigenden Preisen nicht verschont. Die Quadratmeterpreise kletterten von 1.550 Euro in 2019 auf 1.800 Euro (+16,1 Prozent).
- Auch an der Häufigkeitsverteilung nach Kaufpreisgruppen lassen sich die zunehmend höheren Preise ablesen: So kostete im Jahr 2019 der Großteil der insgesamt veräußerten Wohnungen – nämlich 288 an der Zahl – zwischen 130.000 und 180.000 Euro. Im Jahr 2020 sah das bereits anders aus: Die meisten Wohnungen (224) wechselten für einen Kaufpreis von 180.000 bis 230.000 Euro den Besitzer.
qm-Preis Bonn Wohnungen – Entwicklung seit 2006
4. Hauspreise Bonn
Insgesamt lag der Geldumsatz im Jahr 2020 bei Ein- und Zweifamilienhäusern bei 293 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 268 Millionen Euro.
- Freistehende Einfamilienhäuser, die zwischen 1950 und 1974 errichtet wurden, waren die Gruppe der am häufigsten verkauften Objekte (72 Kauffälle) und wechselten für durchschnittlich 536.000 Euro den Besitzer.
- Deutlich teurer sind Häuser jüngeren Datums der Baujahre 1975 bis 2018, ihr durchschnittlicher Kaufpreis lag bei 667.000 Euro. Bei ihnen gab es 31 Kauffälle.
- Mit im Schnitt 703.000 Euro sind ältere Häuser bis 1949 (ohne Gründerzeithäuser) die teuerste Gruppe. Von ihnen wurden 15 Objekte verkauft.
Entwicklung der Hauspreise Bonn
Dass sich die Kaufpreise in Bonn für Ein- und Zweifamilienhäuser stetig nach oben entwickeln, ist auch in der Häufigkeitsverteilung nach Kaufpreisklassen zu erkennen. Im Jahr 2020 kosteten die meisten Häuser (fast 25 Prozent und 119 an der Zahl) zwischen 500.000 und 650.000 Euro. Zwar machte diese Preisklasse auch im Jahr 2019 die größte Gruppe aus (97 Verkaufsobjekte), der Anteil lag aber insgesamt bei unter 20 Prozent.
- Häuser der Baujahre 1950 bis 1974 waren auch im Jahr 2019 die Gruppe der am häufigsten verkauften Objekte und lagen bei durchschnittlich 475.000 Euro. Sie verteuerten sich um 12,8 Prozent in 2020.
- Häuser jüngeren Datums der Baujahre 1975 bis 2017 zogen um 17 Prozent an – im Jahr 2019 wurden sie noch für im Schnitt 570.000 Euro veräußert.
- Bei älteren Häusern bis 1949 gab es eine noch deutlichere Steigerung um 20,4 Prozent: Sie waren im Jahren 2019 noch für durchschnittlich 584.000 Euro zu haben.
5. Immobilienpreise Bonn – Prognose
Auch wenn Bonn nicht mehr die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist, ist die Stadt am Rhein als Zweitregierungssitz weiterhin von großer nationaler und auch internationaler Bedeutung. Das dürfte auch zukünftig für eine große Attraktivität des Immobilienmarkts in Bonn sorgen. Da Grund und Boden aber nicht vermehrbar ist und auch das Angebot an Bestandsimmobilien, die zum Verkauf stehen, endlich ist, sind weiterhin steigende Immobilienpreise in Bonn unvermeidbar. Wenn neu gebaut wird, dann in Baulücken und auf kleineren Flächen – diese Politik verfolgen nicht zuletzt die Grünen, die mit Katja Dörner seit November 2020 zur neuen Oberbürgermeisterin von Bonn gewählt wurde. Dörners erklärtes Ziel ist zudem, mehr öffentlich geförderten Wohnraum in Bonn zu schaffen.
Wie sich diese Pläne auf den gesamten Immobilienmarkt in Bonn auswirken, ist zurzeit noch nicht vollständig absehbar. Experten beobachten derzeit lediglich die Tendenz, dass der Kauf einer Eigentumswohnung im Stadtgebiet für viele Menschen eine Alternative zum Kauf eines Einfamilienhauses darstellt. In diesem Segment ist durch Nachverdichtung und Konversion mittlerweile ein umfangreiches Angebot entstanden, das in der Folge bereits zu Preiskorrekturen und niedrigeren Neubaupreisen geführt hat. Dieser Trend könnte sich in den kommenden Jahren verstärken.
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